2025, das internationale Jahr der Genossenschaften!

Die Genossenschaften und somit auch wir alle haben Grund zu feiern!

Die Vereinten Nationen haben 2025 zum Internationalen Jahr der Genossenschaften ausgerufen. Auf der ganzen Welt wird in diesem Jahr deshalb der Genossenschaftsgedanke gefeiert!

Für manche mag es nur ein kleiner Unterschied sein, statt einer Miete ein Nutzungsentgelt zu zahlen. Tatsächlich ändert es aber eine Menge! Denn wer ein Nutzungsentgelt für seine Wohnung zahlt, ist Genossenschaftlerin bzw. Genossenschaftler, darf mitbestimmen, was in seiner Wohnungsgenossenschaft passiert, und ist Teil einer großen Gemeinschaft auf der ganzen Welt.

Und diese Gemeinschaft feiert in diesem Jahr das Internationale Jahr der Genossenschaften! Zum zweiten Mal – nach 2012 – haben die Vereinten Nationen ein solches Internationales Jahr ausgerufen. Unter dem Motto „Cooperatives Build a Better World“ wird die Bedeutung von Genossenschaften weltweit gewürdigt.

Lösung globaler Herausforderungen

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hält Genossenschaften für die Lösung für viele globale Herausforderungen unserer Zeit. „Sie tragen entscheidend dazu bei, die nachhaltigen Entwicklungsziele der Weltgemeinschaft zu erreichen. Sie fördern regionales Unternehmertum, ermöglichen den Zugang zu Märkten und bekämpfen weltweit Armut und soziale Ausgrenzung. Genossenschaften gestalten eine bessere Welt“, sagte er in einem Grußwort.

In der Form der Wohnungsgenossenschaft sichert sie bezahlbares Wohnen, aber auch demokratische Teilhabe der Bewohnerinnen und Bewohner. Genossenschaftliches Wohnen steht für ein gutes Wohnumfeld, funktionierende Nachbarschaften sowie sozialen Zusammenhalt in den Wohnquartieren.

 Ein starkes Netzwerk

Wohnungsgenossenschaften blicken auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück. Dies liegt nicht zuletzt an den genossenschaftlichen Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Das genossenschaftliche Geschäftsmodell ist auf das Wohl der Mitglieder ausgerichtet. Mitbestimmung und Solidarität sind bis heute zentrale Grundsätze des genossenschaftlichen Wirtschaftens. Die Genossenschaftsmitglieder haben ein weitgehendes Mitwirkungsrecht und können sicher sein, dass sich die Genossenschaft nicht an den Interessen fremder Kapitalgeber orientiert, sondern ausschließlich an denen der Mitglieder. Gelebte Demokratie seit einem Jahrhundert.

Auch innerhalb der Wohnungswirtschaft bilden Genossenschaften ein starkes Netzwerk. Als Prüfungs- und Interessenverband in Nordrhein-Westfalen und dem nördlichen Rheinland-Pfalz vertritt der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen mehr als 320 Wohnungsgenossenschaften politisch, organisiert unter anderem Konferenzen und Zusammenkünfte für sie. Wie beispielsweise den Treffpunkt Ehrenamt, wo sich jedes Jahr ehrenamtlich Verantwortliche informieren und austauschen.

 Kollektive Selbsthilfe

Die Idee der Wohnungsbaugenossenschaften geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. In einer Zeit rasanter Industrialisierung, in der Wohnraum in den Städten knapp und teuer wurde, schlossen sich Arbeiter, Handwerker und Kleinbürger zusammen, um durch kollektive Selbsthilfe und Solidarität bezahlbare Wohnungen zu schaffen. Eine der ersten Wohnungsbaugenossenschaften in Deutschland wurde 1862 in Hamburg gegründet. Bald darauf folgten weitere Initiativen in Leipzig, Berlin und anderen Industriestädten.

Die Grundidee war einfach, aber wirkungsvoll: Mitglieder einer Genossenschaft erwarben Anteile und wurden damit Miteigentümer der gemeinschaftlichen Wohnanlagen. Dies sicherte ihnen ein lebenslanges Wohnrecht zu fairen Konditionen und schützte sie vor willkürlichen Mieterhöhungen oder Kündigungen.

Heute gibt es in Deutschland rund 2.000 Wohnungsbaugenossenschaften mit mehr als zwei Millionen Wohnungen. Sie stehen für eine nachhaltige und soziale Wohnraumversorgung, da sie nicht gewinnorientiert arbeiten und ihre Mitglieder in Entscheidungen einbinden. Gerade in Zeiten steigender Mieten und zunehmender Wohnraumknappheit erleben Genossenschaften eine neue Blüte. Und sie dienen immer häufiger als Lösung, wenn es darum geht, altersgerechte Wohnformen zu etablieren.

Die Geschichte der Wohnungsgenossenschaften ist also noch lange nicht auserzählt. Im Gegenteil. Es zeigt sich weiterhin: Die Stärke der Genossenschaften liegt in der Gemeinschaft. Und das wird 2025 zurecht gefeiert!